Airport-Chef fehlt benötigte Genehmigung

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Landrat Stephan Loge (SPD) bleibt hart: Das Bauordnungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald erteilt die letzte ausstehende Baugenehmigung am Fluggast᠆terminal des BER am 27. Januar und keinen Tag früher. Das werde ihr Chef auch nicht weiter erörtern, teilte seine Sprecherin Heidrun Schaaf am Dienstag mit. Man habe Anfang Dezember erklärt, dass die Genehmigung des 6. Nachtrags zur Baugenehmigung Ende Januar erteilt werde. Der Kreis habe sich nun auf den 27. Januar festgelegt.

Das macht es dem Flughafenchef nahezu unmöglich, sich im Januar, wie monatelang kommuniziert, auf einen konkreten Eröffnungstermin des Hauptstadtflughafens festzulegen. Auf Nachfrage teilte der Sprecher der Flughafengesellschaft FBB, Lars Wagner, dem »nd« mit: »Die Konkretisierung des BER-Eröffnungstermins richtet sich nach folgenden Punkten: Genehmigung des 6. Nachtrags, bauliche Fertigstellung, Wirk- und Prinzipprüfung im Mainpier Nord und einer vorzeitigeren Genehmigung für den Probebetrieb.« Dies hatte der Flughafenchef auch im jüngsten Politikbrief des Unternehmens erklärt. Von einer »Chance« für 2017 ist da keine Rede. Die Frage nach dem »Wann« wird der Flughafenaufsichtsrat auf der Sondersitzung am 23. Januar offen lassen.

Die Frage des Eröffnungstermins gehe ohnehin an den grundlegenden Problemen des BER vorbei, meint der Flughafen-Experte Dieter Faulenbach da Costa. »Hier wird ja nur Verlegenheit kundgetan«, sagte er dem »nd«. Die Fluggesellschaften als Kunden bräuchten vor allem Planungssicherheit. Doch bisher entbehrten alle Inbetriebnahmetermine der FBB »jeder realistischen Grundlage«, so Faulenbach. Äußerungen Mühlenfelds in der Presse entnehme er, dass es sogar neue Probleme mit der Steuerungselektronik der einzelnen Segmente der Entrauchungsanlage gebe. Ohne Brandschutz gebe es keinen Probebetrieb, und auch für den benötige man Zeit. »Ich halte an meiner Aussage fest, dass eine Eröffnung des BER nicht vor 2019 realisierbar ist.« Bekommen werde Berlin dann für acht Milliarden Euro einen nicht zeitgemäßen Flughafen ohne ausreichende Kapazität, mit schlechter Abfertigungsqualität.

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