Rot-rot-grüne Bruchstellen

MEINE SICHT

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Lage in der rot-rot-grünen Senatskoalition ist ernst. Sehr ernst. Denn überschattet wird der als Politikwechsel angekündigte Koalitionsstart nicht nur weiter durch die Stasi-Vorwürfe gegen Baustaatssekretär Andrej Holm, sondern inzwischen auch durch mangelnde Geschlossenheit.

Statt getroffene Kompromisse gemeinsam zu vertreten, fiel etwa der Fraktionsvorsitzende Raed Saleh am Donnerstag mit seiner Rede sowohl dem eigenen Regierenden Bürgermeister Michael Müller als auch den Bündnispartnern in der Koalition in den Rücken. Dabei wollte Rot-Rot-Grün doch alles besser machen als die Große Koalition, die im vergangenen Herbst nicht zuletzt wegen solcher zelebrierten Reibereien abgewählt worden war.

Bisher war man geneigt, den holprigen Beginn von Rot-Rot-Grün als Startschwierigkeiten abzutun. Der natürlich auch dadurch zusätzlich erschwert wurde, dass die Koalition den ersten islamistischen Terroranschlag mit vielen Toten in Deutschland zu bewältigen hatte.

Dabei immerhin machte die Koalition eine vergleichsweise gute Figur. Aber die Nachwirkungen zeigen bereits die möglichen rot-rot-grünen Bruchstellen auf. Und die verlaufen nicht nur zwischen den Parteien, sondern auch in der SPD selbst.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.