Lira-Verfall als politische Messlatte

Instabilität und Terrorangst beschleunigen Abstieg der türkischen Währung

Der Kurs der türkischen Lira ist in den letzten drei Monaten um ungefähr 30 Prozent eingebrochen. Alleine in der ersten Woche des neuen Jahres verlor die Lira täglich im Schnitt ein Prozent an Außenwert. Allgemein stehen die Währungen von Ländern, die wie die Türkei als Kapitalimporteure jahrelang von niedrigen Zinsen profitiert haben, wegen der Erwartung steigender Zinsen unter Druck. Aber das alleine erklärt noch nicht, warum die Lira so stark verfällt.

Ugur Gürses schreibt in der »Hürriyet«, die Devisenkurse seien die politische »Messlatte« der Türkei. Selbst Leute, die nichts mit Politik zu tun hätten, merkten, sobald sich Dollar und Euro verteuerten, dass in der Türkei etwas nicht stimme. Immer wenn es Probleme mit der Rechtsstaatlichkeit, den demokratischen Werten und der Pressefreiheit gebe, ziehe sich das Kapital zurück. Würde es sich allerdings überall und immer wegen Einschränkungen der Pressefreiheit und der Demokratie ...


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