Wo eine Turmuhr im Badezimmer tickt

Sachsen-Anhalt: Die Kirche von Warmsdorf sollte abgerissen werden, doch dann kam die Familie Gerner und es entstand eine Pension

  • Uwe Kraus, Warmsdorf
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Von der Harzautobahn aus sieht man die Kirche des beschaulichen Dörfchens Warmsdorf zwischen Aschersleben und Staßfurt nur kurz vorbeifliegen. Wer die Piste verlässt, stößt schnell auf den Wegweiser zur »Pension in der Kirche«. Christiane Gerner und ihr Mann Klaus stellen klar: »Sieht zwar so aus, ist aber keine Kirche mehr.« Schon seit 1974, als das Gebäude wegen schwindender Gottesdienstbesucher entwidmet wurde, nicht mehr. 1985 schrieb der Gemeindekirchenrat, dass er bereit sei, das Kirchenschiff zum Abriss freizugeben - Kirche und Staat fehlte es an Geld. So stand das neugotische Gotteshaus baufällig bis zur Wende.

Seit 1990 gehört es den Gerners, ihr Sohn Sebastian brachte die Umbauidee aus der Jungen Gemeinde mit. »Sozusagen geschenkt gab es die Kirche, wir wollten mal darin wohnen. Einzige Auflage des Gemeindekirchenrates: Wir sollten Läutemöglichkeiten und die Kirchturmuhr erhalten«, erinnert sich Klaus Gerner. Der promovierte M...


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