Entwicklungsminister stellt »Marshall-Plan« für Afrika vor
Berlin. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat am Mittwoch seinen seit Monaten angekündigten »Marshall-Plan« für Afrika präsentiert. Afrikas künftiger Weg sei Herausforderung und Chance für Europa, sagte er anlässlich der Veröffentlichung in Berlin. »Lösen wir die Probleme nicht gemeinsam vor Ort, so kommen sie über kurz oder lang zu uns.« Eckpunkte des Plans betreffen eine stärkere wirtschaftliche Förderung sowie mehr Unterstützung, damit Aus- und Weiterbildung gewährleistet werden kann. Auf europäischer Ebene spricht sich der Minister für einen EU-Kommissar aus, der sich speziell um Afrika kümmert. Ferner ermuntert Müller die deutsche Wirtschaft zu Investitionen. Müller betont eine »partnerschaftliche Kooperation«, die auf afrikanische Eigeninitiative und Eigenverantwortung setzt. Reformorientierte Partnerländer sollen stärker als bisher unterstützt werden. Von einem »Dokument des Scheiterns« sprach Niema Movassat, Obmann für die LINKE-Fraktion im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Movassat weiter: »Der Plan enthält keinen einzigen Cent neuer Finanzzusagen und ignoriert zentrale Probleme wie die große Ungleichheit in Afrika. Zudem ist er nicht im Dialog mit afrikanischen Ländern entstanden, sondern in Müllers Büros. Die Zeiten, in denen Europäer den Afrikanern in lehrerhafter Pose sagen, wo es lang geht, sollten aber ein für alle Mal vorbei sein.« Agenturen/nd
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