Wenn die Elite den Markt anprangert
Guido Speckmann über Kapitalismuskritik auf dem Weltwirtschaftsforum und was das für die Linke bedeutet
Verkehrte Welt: Hedgefonds-Manager, Vermögensverwalter, Banker und Konzernbosse kritisieren das Kurzfristdenken in der Ökonomie und fordern eine bessere Verteilung von Wachstumsgewinnen sowie eine Reform des »Markt-Kapitalismus«. Das kapitalistische Wirtschaftsmodell funktioniere nicht mehr für die Menschen, meint Klaus Schwab, Gründer und Leiter des Weltwirtschaftsforums in Davos. Schuld daran seien »die allgegenwärtige Korruption, kurzfristiges Denken und die ungleiche Verteilung der Wachstumserträge«. So steht es im soeben veröffentlichten Global Risk Report 2017. Dieser wird von der globalen Elite jedes Jahr erstellt und dient dem derzeit tagenden Forum als Diskussionsgrundlage.
Ist die Unternehmerklasse plötzlich ins Lager der Kapitalismuskritiker übergelaufen? Plötzlich nicht wirklich. Bereits im Juli erschien in der »Financial Times« eine ganzseitige Anzeige, in der unter anderem Vertreter des größten Vermögensverwalter Bla...
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