Im Zentrum ein Gefühlsvulkan

Oper und Tanztheater Erfurt überzeugen mit Händels »Hercules«

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Qualität von Händels Oratorien ist unbestritten. Sie waren auch in den Jahren zwischen der Mitte des 18. Jahrhunderts und dem Beginn der Händel-Renaissance in den 1920er Jahren, als kein Mensch mehr seine Opern kannte, nie verschwunden. Ein Vermarktungsgenie mit Sinn für Nachhaltigkeit war der Hallenser. Mehr als ihm bewusst war. Trotzdem können sich seine Oratorien hinziehen, wenn man sie als solche präsentiert. Nimmt man sie aber als das, was sie auch sind, nämlich verkappte, auf die Nachfrage reagierende Quasi-Opern, und übersetzt sie gleichsam zurück, dann können sie als Musiktheater faszinieren.

In Erfurt jetzt sogar als Musik-Tanz-Theater. Es ist schlichtweg ein Wurf, was der Leiterin des Tanztheaters Erfurt als Choreographin und Regisseurin mit diesem »Hercules« gelungen ist! Das fängt bei der Bühne und den Kostümen der Ausstatter Jeannine Cleemen und Moritz Weißkopf an. In diesem archaisch geschlossenen Raum mit seiner gehei...


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