Filmstiftung NRW nur noch Zweiter
Rund 30 Millionen Euro gingen 2016 an 405 Förderprojekte - Bayern gab 37 Millionen
Düsseldorf. Die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen hat ihren Spitzenplatz als finanzstärkste Landesförderanstalt an Bayern verloren. Im vergangenen Jahr habe die NRW-Filmstiftung 405 Projekte mit 30,1 Millionen Euro gefördert, teilte Geschäftsführerin Petra Müller am Montag in Düsseldorf mit. 2015 hatte die Stiftung für etwa die gleiche Anzahl von geförderten Film- und Medienprojekten noch rund 3,5 Millionen Euro mehr vergeben können. Grund für die neuerlichen Kürzungen seien unter anderem Einmaleffekte, hieß es. Je nach Höhe der Rückflüsse aus erfolgreichen Produktionen könnten die Finanzmittel im laufenden Jahr aber auch wieder steigen. Der FilmFernsehFonds Bayern vergab 2016 knapp 37 Millionen Euro für Projekte - acht Millionen mehr als 2015.
Der »Überflieger« des Filmjahres 2016 war laut Müller »Toni Erdmann« von Maren Ade. Die NRW-Stiftung war mit 785 000 Euro Hauptförderer des Erfolgstreifens, der auf 45 Festivals lief und mehr als 20 Preise einheimste, unter anderem fünf Europäische Filmpreise.
Sorgen bereiten der Filmstiftung die Kino-Besucherzahlen, die für die Branche in ganz Deutschland nicht zufriedenstellend sind. Grund sei die »enge Taktung« immer neuer Filme in den Kinos, sagte Müller. Mit gut 19 Millionen Euro förderte die Filmstiftung im vergangenen Jahr 66 Kinoproduktionen. Insgesamt wurde 2016 an 800 Drehtagen in NRW Filme gedreht, unter anderem Teile der Serie »Babylon Berlin«. dpa/nd
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