Jeder achte Arzt im Land ist Ausländer
Die Zahl ausländischer Mediziner ist in Brandenburg im vergangenen Jahr um 10,8 Prozent auf 1212 gestiegen. Das teilte die Landesärztekammer mit. 1017 von ihnen versorgten Patienten im Krankenhaus, 124 arbeiteten ambulant. Die meisten ausländischen Ärzte kamen aus Polen, Rumänien, Bulgarien und Russland.
Doch obwohl auch die Gesamtzahl der Ärzte weiter leicht gestiegen ist, droht etlichen Regionen weiter eine Unterversorgung. So gab es Ende 2016 im Bundesland 9692 Mediziner. Das waren 205 mehr als ein Jahr zuvor.
Der Landesausschuss von Ärzten und Krankenkassen befand Ende November 2016, dass nunmehr in 35 statt wie zuvor in 33 von 46 brandenburgischen Regionen eine Unterversorgung eintreten könnte. Eine solche Unterversorgung wird prognostiziert, wenn angenommen wird, dass sich die Bevölkerung in einer Region stärker wächst als die Zahl der Ärzte oder dass die heute 60-jährigen Mediziner keine Nachfolger für ihre Arztpraxen finden.
Der größte Mangel droht nach Feststellung des Landesausschusses noch immer bei den Allgemeinmedizinern. Zu den Orten, in denen eine hausärztliche Unterversorgung eintreten könnte, zählen Städte wie Eberswalde, Eisenhüttenstadt, Fürstenwalde, Rathenow und Schwedt.
In sieben Städten, darunter Guben, Prenzlau und Lübben werden Engpässe bei Augenärzten befürchtet. In mehreren Orten könnten wegen Überalterung der Mediziner oder Praxisschließungen in absehbarer Zeit auch Kinder- und Frauenärzte sowie Fachärzte für Haut- und für Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen fehlen. Schon jetzt gibt es in Templin einen akuten Mangel an HNO-Ärzten, in Lauchhammer und Schwarzheide fehlen unverändert Augenärzte.
Um die Ansiedlung von Vertragsärzten in ländlichen Regionen zu fördern, unterstützt der Landesausschuss neue Praxen mit Zuschüssen von bis zu 50 000 Euro. Seit dem Jahr 2006 wurden auf diese Weise 45 Arztpraxen gefördert. dpa
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