Experiment-Extremisten

The Flaming Lips spielen in Huxley’s Neuer Welt

  • Guido Speckmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Glücklicherweise gibt es die Ausnahme von der Regel. Eine Regel des Musikgeschäfts, auch jenes, das mit der Vorsilbe Alternative firmiert, lautet: Eine Band passt sich im Laufe ihrer Karriere den Gepflogenheiten an. Auf eine wilde, experimentelle Frühphase folgt eine sich den musikalischen Konventionen annähernde mittlere Phase. Und im schlechtesten Falle endet man wie AC/DC oder die Rolling Stones und nimmt immer wieder dasselbe Album auf.

Zunächst schien auch die US-Band The Flaming Lips diesen Weg zu gehen. Anfang der 1980er Jahre im Zuge der Punk-Hardcore-Welle in Oklahoma gegründet, konnte man unter ihrem psychedelischen Gitarrenkrach bereits die Fähigkeit zum genialen Popsong erkennen. Nach und nach wurde der Krachanteil heruntergefahren, ab Mitte der 1990er Jahre wurden ihre Alben immer orchestraler. Selbst die »Bravo« war seinerzeit begeistert, und in der Teenie-Serie »Beverly Hills, 90210« hatte die Band um Sänger Wayne C...


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