Ratloser Blick übers Mittelmeer

EU will Migranten aus Libyen stoppen / Brüssel stockt Trainingsprogramm für die örtliche Küstenwache auf

  • Martina Herzog, Brüssel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Davon haben sie nicht geträumt: Statt im reichen und sicheren Europa finden sich viele afrikanische Migranten im Bürgerkriegsland Libyen wieder. Wer kann, lässt sich in klapprigen Booten nach Norden weiterschleusen. Mehr als 180 000 Überfahrten hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex im vergangenen Jahr im zentralen Mittelmeer registriert, meist aus Libyen. Das ist fast die gleiche Zahl wie zwischen der Türkei und Griechenland. Die EU-Staaten wollen den Zug stoppen - aber wie?

Die Zusammenarbeit mit Libyen muss besser werden, da ist man sich einig in Brüssel. Aber ein Flüchtlingspakt wie mit Ankara ist mit Tripolis nicht zu machen. Die Türkei ist, bei allen Problemen, ein funktionierender Staat. In Libyen hingegen herrscht seit Jahren Chaos, zwei Regierungen konkurrieren um die Macht. Gleichzeitig könnten dort Schätzungen zufolge mehrere Hunderttausend Menschen auf eine Überfahrt in Richtung Italien warten.

Malta, das in diesem Halbjahr de...


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