Bürgers Krieg
Tracy Letts› »Eine Familie« am Schauspiel Frankfurt, Regie: Oliver Reese, bald BE-Intendant
Gemeinsam gemein sein. Dieser Wunsch hat seinen idealen Erfüllungsort: die Familie. Der Kollisions-Klassiker. Gut wäre Geburtstag, besser noch: Hochzeit. Bestgeeignet bleibt die Beerdigung. Da ist die Heuchelei (zunächst!) am gedämpftesten, die Fremdheit versteckt sich (noch!) hinterm Tränenschleier, der Hass trägt (vorerst!) Küsschenmaske. »Eine Familie« heißt das weltweit überaus erfolgreiche Stück des US-Amerikaners Tracy Letts, ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis. Oliver Reese, Intendant am Schauspiel Frankfurt, der im Sommer ans Berliner Ensemble wechselt, gab damit seinen inszenatorischen Ausstand am eigenen Haus (Bühne: Hansjörg Hartung). Noch einmal Gelegenheit, um wahrlich aufzuspielen - mit einem Ensemble bezwingender komödiantischer Kräfte. Und Kraft.
Eine Beerdigung also. US-Mittelwesten. Weston heißt auch die Familie. Er, ein »Weltklasse-Alkoholiker«, blieb flüssigkeitstreu, er ging ins Wasser. Sie ist tablettensücht...
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