Minister-Rücktritt in Den Haag nutzt Rechtspopulisten Wilders

Justizminister Aard van der Steur wird kurz vor Parlamentswahl wegen Affäre um Drogenboss zum Verhängnis / Glaubwürdigkeit von Ministerpräsident Rutte und seiner Partei schwindet weiter

  • Annette Birschel, Den Haag
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Lachen war dem sonst so aufgeweckten niederländischen Justizminister Aard van der Steur gründlich vergangen. Gegen massive Vorwürfe musste er sich am Donnerstagabend im Parlament verteidigen. Vergeblich. »Ich werde seine Majestät den König um meine Entlassung bitten«, sagte der Rechtsliberale daraufhin. Kaum zwei Jahre war er im Amt und von einer Affäre zur nächsten gestolpert - diese letzte war eine zu viel. Van der Steur hatte das Parlament belogen.

Anlass war ein dubioser Deal der Amsterdamer Justiz mit dem Drogenboss Cees H. vor 17 Jahren. Doch eigentlich ging es gar nicht um die 4,8 Millionen Gulden, die die Justiz damals bezahlt hatte. Es ging um Lügen und Vertuschung. Schon der vorige Minister und sein Staatsminister mussten wegen dieser Affäre zurücktreten. Alle gehören sie der rechtsliberalen Regierungspartei VVD an.

Ministerpräsident Mark Rutte muss nun den Schaden für seine Partei...


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