Alle Bauten am BER genehmigt
Für einige Wochen schien es so, als sei der sechste Nachtrag zur Baugenehmigung des Fluggastterminals das Züglein an der Waage bei der Entscheidung über den Eröffnungstermin des künftigen Hauptstadtflughafens. Werde die Genehmigung rechtzeitig im Januar erteilt, könne zumindest die Chance zur Inbetriebnahme des BER noch im Jahre 2017 gewahrt werden, hieß es seitens der Flughafengesellschaft. Vor einer Woche wurde diese Chance vertan.
Die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald hat dennoch Wort gehalten und die Genehmigung am Freitag erteilt. Baudezernent Chris Halecker und Prüfbereichsleiter Burkhardt Meißner übergaben die Dokumente in Schönefeld an Flughafenchef Karsten Mühlenfeld.
Der sechste Nachtrag umfasst alle Restleistungen im Terminal und die in den vergangenen Jahren erkannten Möglichkeiten zur baulichen Optimierung, teilte der Landkreis mit. Die 54 Aktenordner enthielten Bauvorlagen, das überarbeitete Brandschutzkonzept und zusätzliche Prüfunterlagen. Zudem umfasse der Nachtrag bauliche und anlagentechnische Änderungen wie Grundrissänderungen, räumliche Veränderungen durch den Einbau neuer Sicherheitsscanner, die Errichtung eines Premium-Check-InnBereiches im Süd-Pavillon oder die Neubewertung einzelner brandschutztechnischer Sachverhalte.
»Die aktuell genehmigten Änderungen haben und hatten keinen Einfluss auf die zuletzt festegestellten Verzögerungen bei der Ansteuerung und Freischaltung der Türen beziehungsweise auf die Ungewissheit bei der Ausführung der Sprinkleranlagen« stellte Halecker klar. Mit der Umsetzung der genehmigten Antragsunterlagen seien alle behördlichen Hürden genommen. Nun liege es an der Flughafengesellschaft, das Terminal baulich fertigzustellen. Dies sei zwingende Voraussetzung für die Abnahme durch Prüfsachverständige und Behörden sowie den sich anschließenden Probebetrieb.
Wann der BER eröffnet werden soll, will der Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafengesellschaft, Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD), in diesem Frühjahr bekanntgeben. Bis dahin solle ein geprüfter Fahrplan und ein belastbarer fester Termin 2018 vorliegen, forderte er am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Müller deutete an, er erwäge, den Vorsitz im Aufsichtsrat abzugeben.
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