»Eine Rauchsäule über der Stadt«

Gedenken im Bundestag: Hartmut Traub sprach über seinen Onkel Benjamin, ein Opfer der NS-Euthanasie

Lebensläufe haben ein langes Gedächtnis. Persönliche Biografien ebenso wie die gemeinsame Geschichte. Was sich an Erfahrungen in ihnen aufbewahrt, kann im Laufe der Zeit überlagert, vertuscht, verdrängt oder totgeschwiegen, nicht aber ungeschehen gemacht werden.

Erinnern ist mehr als bloßes zur Kenntnis nehmen. Wer sich erinnert oder erinnert wird, dem werden Ereignisse und Erfahrungen persönlicher und kollektiver Vergangenheit ins Gedächtnis gerufen, seien sie freudvoll oder schmerzlich. Erinnern, so sagt es das Wort, geht uns innerlich an, es betrifft uns.

Manches Erinnern erfordert Mut und Beharrlichkeit. Manches Erinnern ist eine Pflicht, die uns der Wille zur Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit gegenüber Schuld und Versagen auferlegt.

70 Jahre nach dem Tod von Benjamin Traub, meinem Onkel, wandelte sich mein abstraktes Wissen über dessen Schicksal, veranlasst durch einen äußeren Anstoß, zu einer konkreten Erinnerung an...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.