Trotz Reiselust Retourkutsche nach Japan

Wenn Tokio unverhohlen seine Kriegsverbrechen leugnet, versteht man in Peking keinen Spaß

  • Susanne Steffen, Tokio
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wenige Tage vor Beginn der chinesischen Neujahrsreisesaison hat die chinesische Tourismusbehörde zum Boykott der japanischen Hotelkette APA aufgerufen. Diese weigerte sich, ein Buch aus den Zimmern ihrer Häuser zu entfernen, in dem japanische Kriegsverbrechen geleugnet werden. Das umstrittene Buch liegt in Hunderten Zimmern der APA-Billiggruppe aus. Es handelt sich dabei um eine Sammlung revisionistischer Aufsätze von Firmenchef Toshio Motoya.

In dem Buch, das Motoya nicht unter seinem wirklichen Namen veröffentlicht hat, bezeichnet der Unternehmer das Massaker von Nanking, bei dem japanische Soldaten 1937 in der damaligen chinesischen Hauptstadt Kriegsgefangene und Zivilisten ermordet hatten, als eine Erfindung der Chinesen. An anderer Stelle leugnet Motoya in seinem Buch, dass die - meist koreanischen - sogenannten Trostfrauen zur Prostitution in japanischen Kriegsbordellen gezwungen wurden. Das Buch hat nun zu einem Streit mit ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.