Zuschüsse für Ferienreisen werden erhöht

Mecklenburg-Vorpommern weitet Förderung aus

  • Iris Leithold, Schwerin
  • Lesedauer: 3 Min.

Eine Woche vor den Winterferien in Mecklenburg-Vorpommern gibt es gute Nachrichten für Familien mit geringen Einkommen: Sie können seit Jahresbeginn vom Land höhere Zuschüsse für einen gemeinsamen Urlaub bekommen. In der ersten Urlaubswoche werden 30 Euro pro Person und Übernachtung zugeschossen, wie das Sozialministerium in Schwerin mitteilte. Ab der achten Nacht sinken die Zuschüsse.

Maximal werden zwei Wochen Familienerholung gefördert - ob Winter oder Sommer, ist egal. Bisher betrug die Zuwendung je Übernachtung pauschal 20 Euro pro Person, wie es hieß. »Für einen einwöchigen Urlaub erhält eine vierköpfige Familie nunmehr einen Landeszuschuss von 840 Euro statt bisher 560 Euro«, sagte Ministeriumssprecher Alexander Kujat. Die entsprechende Richtlinie sei offiziell noch nicht in Kraft, werde aber bereits angewandt.

»Mit den Angeboten soll es Familien ermöglicht werden, Zeit miteinander zu verbringen, Ausflüge zu unternehmen, aber auch anderen Familien bewusst zu begegnen«, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD). »Zudem soll eine qualifizierte Kinder- und Jugendbetreuung während des Urlaubs Eltern entlasten.«

Im Rahmen der angebotenen und geförderten Maßnahmen seien die Familien frei in der Auswahl ihrer Urlaubsorte, sagte die Ministerin. Sie müssen sich bei den Trägern der Erholungsmaßnahmen anmelden. »Informationen erhalten die Familien direkt bei den Trägern der freien Jugendhilfe, die Familienerholung anbieten, bei den Landesverbänden der AWO, DRK, Paritätischer, Caritas und Diakonie oder beim Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern«, sagte Drese. Jährlich stünden 100 000 Euro zur Verfügung.

Wer in den Winterferien zu Hause bleibt, dem muss dennoch nicht langweilig werden. Es gibt in Mecklenburg-Vorpommern jede Menge Angebote. So organisieren das Meeresmuseum und das Ozeaneum in Stralsund zahlreiche Mitmachaktionen, Kreativangebote und Schaufütterungen, wie die Pressestelle mitteilte. Die Montagsschließtage des Meeresmuseums entfallen in den Winterferien.

Im Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin können sich in der zweiten Ferienwoche vom 13. bis 17. Februar Jugendliche ab zwölf Jahren unter professioneller Anleitung in Workshops ausprobieren. Diese reichen von Theatersport über Bühnenkampf bis zur Kostümbildnerei, sagte eine Sprecherin. Für jüngere Theaterfans gibt es ein eigenes Programm.

Der Natur- und Umweltpark Güstrow bietet unter anderem Entdeckertouren zu den Wölfen an. Weitere Aktivitäten zu Hause listet das Internetportal www.familienbotschaft-mv.de auf. Auf der Internetseite des Landesjugendrings sind unterdessen schon die ersten Ferienlager-Angebote für den Sommer einzusehen (www.ljrmv.de).

Insgesamt 75 Tage Schulferien haben Kinder in Deutschland pro Jahr, das regelt ein Abkommen aus dem Jahr 1964. Lediglich die Sommerferien werden zentral von der Kultusministerkonferenz festgelegt, bei den anderen Ferien haben die Länder freie Hand. Im Osten Deutschlands sind die Winterferien schon seit DDR-Zeiten Tradition. Nach den Zeugnissen soll es eine deutliche Zäsur geben. »Wir sind der Auffassung, dass nach dem Halbjahr eine Phase der Erholung einsetzt«, sagt etwa der Sprecher des Kultusministeriums in Sachsen-Anhalt, Stefan Thurmann. Die Winterferien seien zwischen ein und zwei Wochen lang. »Von den Eltern gibt es keine Beschwerden.« dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.