Auslandseinsatz statt Arbeitsalltag
Das Entwicklungsministerium schafft einen Freiwilligendienst für über 30-Jährige aus dem Berufsleben
Sie hatten einen falschen Knopf gedrückt, und nichts funktionierte mehr: Vier Schwestern im Jemen wollten sich mit einem Frauen-Fotostudio in der Hauptstadt Sanaa eine Existenz aufbauen. Doch mit der modernen Technik kamen sie nicht zurecht. Schließlich wandten sie sich an den Senioren Experten Service (SES) in Bonn.
Die Organisation entsendet pensionierte Fachleute zu ehrenamtlichen Einsätzen in Schwellen- und Entwicklungsländer. Doch in diesem Fall war kein Ruheständler zu finden, der sich mit der modernen Fototechnik auskannte. Stattdessen sprang die Fotografin Ute Grabowsky ein.
Die Mitinhaberin einer Bildagentur hatte durch Zufall von der Expertensuche des SES erfahren und spontan beschlossen: »Das mache ich.« Sie nahm sich vier Wochen frei und machte mit den vier Frauen im Jemen einen Crash-Kurs in Fotografie. Berufstätige wie Ute Grabowsky waren bislang bei staatlich geförderten Freiwilligeneinsätzen in Schwellen- oder Entwicklung...
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