Sektenarzt geht in mediale Offensive
In Chile verurteilter Straftäter will seine Inhaftierung in Deutschland verhindern
Es ist die Flucht nach vorn: Der 72-jährige Hartmut Hopp hat sich - mutmaßlich auf Anraten von Verteidiger Helfried Roubicek - angesichts einer drohenden Haftstrafe in Deutschland vor wenigen Tagen erstmals ausführlich persönlich geäußert. Im Gespräch mit der »Westdeutschen Zeitung« (WZ) wies Hopp dabei die Anschuldigung zurück, er habe an der missbräuchlichen Psychopharmakavergabe an rebellische Sektenmitglieder mitgewirkt. In Chile ist der Mediziner wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch von Minderjährigen zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. 2011 floh er über mehrere südamerikanische Länder aus Chile und setzte sich nach Deutschland ab, wo ihn seine deutsche Staatsangehörigkeit vor Auslieferung schützt.
Hopp gilt als »rechte Hand« des Führers der Colonia Dignidad, Paul Schäfer. Die Sektensiedlung war jahrzehntelang Ort schwerster Menschenrechtsverletzungen. Auf dem weitläufigen Gelände verschwanden Gegner des Pinochet-Regimes (...
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