Wessen Stadt ist die Stadt?

Ohne ihn würde der Pariser Platz vorm Brandenburger Tor in Berlin nicht so aussehen, wie ihn die Welt kennt. Als die Eigentümer der Parzellen in den 90er Jahren sich daran machten, die Brache zu bestellen, und Architekten sich anschickten, ihre hochfliegenden und mitunter eitlen Träume in Glas und Stahl zu realisieren, zog Berlin die Notbremse. Der Senat beauftragte den Stadtplaner Bruno Flierl und den Architekten Walter Rolfes, eine verbindliche Gestaltungssatzung für den Platz zu erarbeiten. Es sollten keine Hochhäuser errichtet und nicht die alten Bauten rekonstruiert, sondern der historische Raum wiederhergestellt werden. Wenn man durchs Brandenburger Tor trat, durfte kein Neubau in der Wilhelmstraße zu sehen und die Randbebauung nicht höher sein als die Attika von Berlins Wahrzeichen. Die höchste Erhebung am Platze sollte die Quadriga sein und die größte Öffnung das Tor selbst. Ehe die Satzung offiziell bestätigt wurde, hatte die ...