Im Bauch der Machtmaschine
Alfred Jarrys »König Ubu« stellt am Theater RambaZamba den herrschenden Wahnsinn bloß
Wie sie da steht, oben an der Spitze einer Pyramide aus Latten, wie auf dem Dach eines Königsschlosses oder der Oberseite eines Käfigs! Dabei balanciert sie auf der Spitze ihrer Finger verzückt einen großen roten Luftballon. Dieses Eröffnungsbild von Jacob Höhnes »König Ubu« am RambaZamba Theater erinnert nicht zufällig an Chaplins »Der große Diktator« und den grotesken Tanz des Diktators Hinkel mit einem schwebenden Globus.
Darum geht es in diesem bösen Traum von Herrschaft und Gewalt, der direkt in den Wahnsinn führt - oder aber auch aus ihm resultiert? Die Frau dort oben an der Spitze von was auch immer, die sich dem Spiel mit dem roten Luftballon hingibt, ist Mutter Ubu. Mutter? Das klingt erst einmal ebenso wenig gefährlich wie der zu ihr gehörige Vater Ubu. Aber eben das täuscht. Beschirmend, gar behütend, ist nichts in dieser Szenerie. Zora Schemm, die zierliche, dabei ungeheuer ausdrucksstarke Schauspielerin des RambaZamba...
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