Rückkehr nach Sirte beginnt
Libysche Stadt muss noch von Minen geräumt werden
Tripolis. Zwei Monate nach der Eroberung der libyschen Stadt Sirte aus den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind die ersten Bewohner zurückgekehrt. »Die vollständige Rückkehr hängt von der Räumung aller Minen in der Stadt ab«, sagte der Militärgouverneur Sirtes, Ahmed Abu Schahma, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Zahl, wie viele Menschen zurückgekehrt sind, nannte er nicht.
Als die Dschihadisten sich im vergangenen Jahr vor einem vorrückenden Milizenbündnis unter Führung der international anerkannten Regierung des nordafrikanischen Landes zurückzogen, hinterließen sie zahlreiche Sprengfallen, deren Entschärfung zeitaufwendig ist. Deshalb sind Schahma zufolge einige Stadtteile noch immer nicht sicher.
Sirte war bis Ende vergangenen Jahres die Hochburg des IS in Libyen. Die Extremisten hatten den Geburtsort des ehemaligen libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi Anfang 2015 eingenommen. Damals lebten nach Berichten libyscher Medien 105 000 Menschen in der Stadt.
Im Mai 2016 begannen regierungstreue Milizen eine Bodenoffensive, um den IS zu vertreiben. Die USA unterstützten die Operation mit Luftangriffen. Die Hafenstadt wurde schließlich im Dezember befreit. Beobachter gehen aber davon aus, dass die Terrormiliz in Libyen weiterhin gefährlich bleiben wird.
Erst Mitte Januar hatte die US-Luftwaffe zwei Lager der Terrormiliz nahe Sirte bombardiert und eigenen Angaben zufolge mehr als 80 Kämpfer getötet. dpa/nd
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