Rückkehr nach Sirte beginnt

Libysche Stadt muss noch von Minen geräumt werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Tripolis. Zwei Monate nach der Eroberung der libyschen Stadt Sirte aus den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind die ersten Bewohner zurückgekehrt. »Die vollständige Rückkehr hängt von der Räumung aller Minen in der Stadt ab«, sagte der Militärgouverneur Sirtes, Ahmed Abu Schahma, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Zahl, wie viele Menschen zurückgekehrt sind, nannte er nicht.

Als die Dschihadisten sich im vergangenen Jahr vor einem vorrückenden Milizenbündnis unter Führung der international anerkannten Regierung des nordafrikanischen Landes zurückzogen, hinterließen sie zahlreiche Sprengfallen, deren Entschärfung zeitaufwendig ist. Deshalb sind Schahma zufolge einige Stadtteile noch immer nicht sicher.

Sirte war bis Ende vergangenen Jahres die Hochburg des IS in Libyen. Die Extremisten hatten den Geburtsort des ehemaligen libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi Anfang 2015 eingenommen. Damals lebten nach Berichten libyscher Medien 105 000 Menschen in der Stadt.

Im Mai 2016 begannen regierungstreue Milizen eine Bodenoffensive, um den IS zu vertreiben. Die USA unterstützten die Operation mit Luftangriffen. Die Hafenstadt wurde schließlich im Dezember befreit. Beobachter gehen aber davon aus, dass die Terrormiliz in Libyen weiterhin gefährlich bleiben wird.

Erst Mitte Januar hatte die US-Luftwaffe zwei Lager der Terrormiliz nahe Sirte bombardiert und eigenen Angaben zufolge mehr als 80 Kämpfer getötet. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.