Der lange Weg zur Eurokrise
Mit der Wirtschafts- und Währungsunion des Vertrags von Maastricht wurden neoliberale Prinzipien verankert
Rückblickend erscheinen die wichtigsten Momente des europäischen Integrationsprozesses oft als lineare Abfolge von Vertragswerken. Doch so gerät aus dem Blick, welche progressiven Alternativen zur heutigen EU in den entscheidenden Auseinandersetzungen historisch verschüttet gingen.
Das ist vielleicht nirgendwo so deutlich wie beim im Februar 1992 unterzeichneten Vertrag von Maastricht. Dieser begründete nicht nur die institutionelle Architektur der EU in ihrer jetzigen Form. Er legte auch alle wesentlichen, neoliberalen Grundzüge der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion mit dem Euro als ihrem Kernstück fest.
Heute, 25 Jahre nach dem Vertrag von Maastricht, ringt die Linke mehr denn je um ihre Position zur EU und zum Euro: Die EU zu einem solidarischen Europa umbauen? Oder Spielräume für progressive Politik auf nationalstaatlicher Ebene durch die Abkehr von der europäischen Integration zurückgewinnen? Der neoliberale Ch...
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