Lichter aus in Bexbach

General Electric streicht 760 Stellen

  • Lesedauer: 2 Min.

Mannheim. Trotz intensiver Verhandlungen von Betriebsrat und Gewerkschaft streicht der US-Mischkonzern General Electric (GE) in Mannheim noch etwa 600 und in Bexbach (Saarland) rund 160 Stellen. Das teilte die Betriebsratsvorsitzende Elisabeth Möller am Dienstag in Mannheim mit. In den Gesprächen mit GE sei es nicht gelungen, die »falsche Umstrukturierung« zu stoppen, sagte sie. Das Werk in Bexbach werde demnach geschlossen, in Mannheim verblieben noch 700 Stellen.

Insgesamt hat GE damit in Mannheim nach eigenen Angaben fast 1100 Jobs abgebaut. Hunderte Stellen waren in den vergangenen Monaten schon per Altersteilzeit und Freiwilligenprogramm verloren gegangen.

Mit dem Unternehmen seien nun ein Interessenausgleich und ein Sozialplan ausgehandelt worden, sagte Möller. »Die finanzielle Regelung ist gut bis sehr gut, aber sie ersetzt nicht den Arbeitsplatz.« Als Gesamtumfang für die Einigung nannte sie eine halbe Milliarde Euro.

GE wies dies zurück. »Ich kann diese Summe nicht bestätigen«, sagte Konzernsprecher Bernd Eitel der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen sei mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Einigung gebe nun allen Beteiligten eine gewisse Sicherheit. Der Konzern stimmte unter anderem Auffanggesellschaften sowie Abfindungen zu.

GE hatte das Werk in Mannheim im November 2015 vom französischen Konkurrenten Alstom übernommen. Anfang 2016 hatte GE angekündigt, in Deutschland rund 1700 Arbeitsplätze zu streichen - davon etwa 1060 in der Mannheimer Fabrik, in der Turbinen für konventionelle Kraftwerke gebaut werden.

Vertreter aller Seiten hatten mehr als ein Jahr verhandelt. Zuletzt hatte eine Einigungsstelle aus vier Arbeitnehmer- und vier Arbeitgebervertretern unter Vorsitz von Ex-Arbeitsrichter Lothar Jordan um einen Kompromiss gerungen. dpa/nd

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