20 Polizisten tragen Taser
Der Taser ist ein grellgelbes Gerät. »Man sieht es. Man wird es auch sehen«, sagte Thomas Drechsler. Der Landeseinsatzleiter der Berliner Polizei und zuständig für die Aus- und Fortbildung der Polizisten stellte am Donnerstag in Kreuzberg die Taser vor, die seit Montag in Berlin im Einsatz sind. Drei Einsatztrainer und 20 Streifenpolizisten - darunter zwei Frauen - sind an drei Tagen für den Gebrauch der Elektropistolen ausgebildet worden. Sie sind in der Hauptstadt rechtlich Schusswaffen gleichgestellt.
Fünf Polizisten führten den Einsatz in einer Modellsituation vor. Ein Mann, der drohte, sich selbst mit einem Messer zu töten, wurde durch einen Schuss mit dem Taser aktionsunfähig gemacht. Die Waffe mit einer Spannung von 50 000 Volt und einer Stromstärke von 1,3 Milliampere feuert zwei Pfeile ab. »Der Impuls sagt dem Gehirn: Spann mal alle Muskeln an«, erklärte Drechsler. Das tue nur wenig weh, der Getroffene könne sich fünf Sekunden lang nicht bewegen, sei aber voll ansprechbar. In der Zeit könne er überwältigt werden.
Der Taser soll die Lücke zwischen Pfefferspray und Schusswaffeneinsatz schließen. Der Gebrauch soll zunächst für drei Jahre in zwei Einsatzstellen in Kreuzberg und Mitte erprobt werden. Ausgewählt wurden die Abschnitte, weil sie zentral liegen und es vor allem am Alexanderplatz sowie am Kottbusser Tor und dem Görlitzer Park »eine hohe Straftatendichte« und damit viele Einsätze gebe, so Drechsler.
Der Testlauf ist noch auf den ehemaligen Innensenator Frank Henkel (CDU) zurückzuführen. Nach Bekanntwerden der Pläne im August hatte LINKEN-Fraktionschef Udo Wolf von einem »gefährlichen Wahlkampfmanöver« gesprochen. »Niemand außer der CDU will den Taser.«
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