Werbung

Entgrenzte Verständigung

  • Lesedauer: 2 Min.

Eine neue Ausstellung in der Humboldt-Universität erzählt die vor 200 Jahren beginnende Geschichte der deutschen Siedler im Südkaukasus. Unter dem Titel »Entgrenzung. Deutsche auf Heimatsuche zwischen Württemberg und Kaukasien« thematisiert die vom Auswärtigen Amt geförderte Präsentation unter anderem die Ursachen der Auswanderung aus dem damaligen Württemberg, teilte das Deutsche Kulturforum östliches Europa zur Eröffnung mit. Weitere Themen sind die zaristische Einwanderungspolitik, das Leben in den deutschen Kaukasuskolonien, die Verfolgung und Deportation unter Stalin sowie die aktuelle Lage vor Ort.

Die bis 19. März in Berlin laufende Ausstellung soll anschließend an weiteren Orten in Deutschland, Aserbaidschan, Georgien und der Ukraine gezeigt werden. Noch heute seien zahlreiche materielle und immaterielle Denkmäler deutsch-kaukasischer Beziehungsgeschichte in Südkaukasien erhalten, die für die Zukunft bewahrt werden sollen, so das Kulturforum. Eine gemeinsame Erinnerungskultur könne im Rahmen der östlichen Partnerschaft einen Beitrag zu einer in mehrfacher Hinsicht »entgrenzten« Verständigung zwischen den Menschen aus der EU, besonders denen aus Deutschland, und den Bürgern Südkaukasiens leisten.

1817/1818 erreichten die ersten deutschen Siedler, überwiegend aus Württemberg, Südkaukasien und gründeten dort acht Kolonien. Die Siedlungen nahe der georgischen Hauptstadt Tiflis hießen in der Umgangssprache bald »Schwabendörfer«. Der größte Ort war Katharinenfeld, wo zunächst 95 Familien, später 116 Familien lebten. Der Name soll auf die württembergische Königin Katharina, Schwester von Zar Alexander I., zurückgehen. epd/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!