Le Pen verweigert den Schleier in Libanon

Die Vorsitzende der rechtsradikalen Front National in Frankreich bekommt, was sie will: internationale Annerkennung und Provokation

  • Bernard Schmid, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Davon hatte sie schon lange geträumt: endlich einmal auf internationaler Bühne ernst genommen und von richtigen Staats- und Regierungschef empfangen werden. Endlich einmal den Staatsmann, oder eher die Staatsfrau, heraushängen lassen. Und noch dazu am besten in einem »unverdächtigen«, etwa einem arabischen Land, um sich einen Persilschein in Sachen Rassismus abzuholen. Obwohl, ganz ohne Provokation kann Marine Le Pen dann doch nicht.

Anfang dieser Woche ging dieser Traum für die Chefin der französischen rechtsextremen Partei Front National (FN) scheinbar in Erfüllung. Marine Le Pen wurde vom libanesischen Präsidenten Michel Aoun und durch Premierminister Saad Hariri empfangen. Zwar verlief der Besuch in einigen inhaltlichen Einzelpunkten nicht allzu erfreulich für die FN-Politikerin, würde man die Dinge auf die Goldwaage legen: 30 Minuten lang traf sich Hariri mit seiner Besucherin und seine medienträchtigste Botschaft an sie laut...


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