Exodus
Kunsthalle Erfurt
Nach mehr als zweijähriger Sanierung ist am Samstagabend die Kunsthalle Erfurt wieder eröffnet worden. Die erste Ausstellung in der neu gestalteten Kunsthalle ist dem Werk des Brasilianer Sebastiao Salgado gewidmet. Präsentiert werden über 170 Schwarz-Weiß-Fotografien aus seinem Langzeitprojekt »Exodus« zum Thema Migration und Vertreibung.
Die Wiedereröffnung der 750 Quadratmeter großen Kunsthalle wurde zunächst mit einem Erfurter Festakt im Rathaus gefeiert, an dem neben Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) teilnahm. Im Anschluss wurde die Fotoausstellung des Brasilianers eröffnet. Die Kunsthalle Erfurt befindet sich im Haus zum Roten Ochsen, einem Renaissance-Gebäude von 1392. In die Sanierung der städtischen Einrichtung flossen nach Angaben der Stadt mehr als zwei Millionen Euro, 1,4 Millionen kamen von Bund und Land.
Die Fotoausstellung wurde von Salgados Ehefrau Lélia Wanick kuratiert. Sie entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Kunstdienst Erfurt. Dessen Vereinsmitglied Eric Langer hatte über Jahre mit Salgado korrespondiert, um die Bilder nach Erfurt holen zu können. Obwohl die meisten Fotografien vor zwei Jahrzehnten entstanden, seien sie »erschreckend aktuell«, sagte Langer. »Sie zeigen, es hat sich nichts geändert«, fügte er hinzu. Sebastiao Salgado hatte in den 1990er Jahren Menschen aus 35 Ländern porträtiert, die durch Krieg, Völkermord, Unterdrückung, Elend und Hunger gezwungen waren, ihre Heimat aufzugeben. epd
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