Auch Bremen ist auf Anlasssuche
Dass der Reformationstag in diesem Jahr bundesweit Feiertag ist, führt in Bremen zu Kontroversen: Soll das in Zukunft so bleiben? Über einen weiteren Feiertag gibt es in der Hansestadt kaum Dissens, aber über das Datum und den Anlass.
Die Bremer CDU pocht auf den Reformationstag mit Hinweis auf die »christlich-jüdische« Vergangenheit. In der SPD gibt es hingegen Differenzen. Ein Teil will keinen weiteren religiösen Feiertag, der ist für einen dauerhaft gefeierten Reformationstag. Zu letzterer Gruppe gehört Ex-Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD), der offizieller »Reformationsbotschafter« der bremischen Evangelischen Kirche ist.
Kristina Vogt, Vorsitzende der Bremer Linksfraktion, sieht hingegen geeignetere Anlässe und schlägt den Internationalen Frauentag vor.
Aus der Bevölkerung kommen lokalspezifische Vorschläge: So lasse sich etwa am 10. August die Gewährung des Großen Marktrechts durch Kaiser Otto I. anno 965 begehen, die für die Geschichte der Stadt in der Tat große Bedeutung besitzt. Der 31. August ist im Rennen in Erinnerung an die Zuteilung des »Linzer Diploms« im Jahr 1186 als Ursprung der Stadtfreiheit. Andere favorisieren den 12. Oktober: An diesem Tag stimmte 1947 die Bevölkerung der Bremer Landesverfassung zu. Alice Bachmann
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