Hinter den Friedenszäunen von Belfast
Neuwahlen und Brexit beunruhigen die Menschen im lange umkämpften Nordirland
Metallzäune und gewaltige Mauern schlängeln sich durch Belfast, manche über zwölf Meter hoch und gekrönt von Stacheldraht. Sie trennen Wohngebiete voneinander, schnurgerade oder im Zickzackkurs. Die Katholiken leben auf der einen Seite, die Protestanten auf der anderen.
Knapp 100 solcher »Friedensmauern« oder -linien zerschneiden die Stadt. Zahlreiche Nordiren halten sie für unverzichtbar, gerade jetzt. Denn die Neuwahlen am Donnerstag und der geplante Austritt Großbritanniens, zu dem Nordirland gehört, aus der Europäischen Union (Brexit) machen viele Bewohner in der ehemaligen Bürgerkriegsregion nervös.
»Ich nenne sie nicht Friedensmauern, sondern Teiler«, knurrt Isaac. Er zeigt Touristen in einem typisch britischen Taxi seine Heimatstadt. Die Zeit, in der Molotowcocktails über die Abgrenzungen flogen, sei vorbei. Schritt für Schritt kehre Belfast zur Normalität zurück, sagt der 44-Jährige. Wer mit Isaac aber dorthin fährt, ...
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