Bewegung tut gut

Von Iris Rapoport , Boston und Berlin

  • Iris Rapoport
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sogar in unseren festgefügten Knochen ist alles in Bewegung und in ständigem Umbau begriffen. Es klingt paradox, aber gerade das sichert die Stabilität des Skeletts.

Knochengewebe ist, ähnlich wie Stahlbeton, ein »Verbundwerkstoff«. Doch es gibt gewichtige Unterschiede. Nicht nur, dass im Knochen nicht Kies und Kalk, sondern Apatitkristalle den Druck abfangen und anstelle von Stahl elastisches Kollagen die Zugkräfte aufnimmt. Nein, hauptsächlich weil unser Knochen aus lebendigem Gewebe besteht, das, von Blutgefäßen und Nerven durchzogen, ständig von Zellen durchwandert wird.

Genau diese Zellen bewirken an Millionen von Orten den stetigen Umbau. Der Abbau wird von Osteoklasten besorgt. Die setzen sich wie Saugnäpfe auf mineralisiertes Gewebe und pumpen Salzsäure in den abgeschotteten Raum. Das zerstört die Kristalle. Die Kollagenfasern werden von Enzymen gespalten. Wie Drillbohrer arbeiten sich die Osteoklasten voran.

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