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Hart, härter, Bodenpersonal

MEINE SICHT: Martin Kröger 
zeigt Verständnis für die Streiks an den Flughäfen

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Das ist mal eine Ansage. Satte 98,6 Prozent der ver.di-Mitglieder bei den sogenannten Bodendiensten der Berliner Flughäfen haben sich für einen unbefristeten Arbeitskampf ausgesprochen. Zwar ist nicht bekannt, wie hoch der Organisierungsgrad der Gewerkschaft in diesem Bereich noch ist, aber die Warnstreiks vor kurzem mit ihren 210 gestrichenen Flügen haben eindrücklich gezeigt, dass ohne das Personal bei der Fluggast- und Gepäckabfertigung sowie auf dem Vorfeld nichts geht.

Öffentlich wird jetzt vor dem Arbeitskampf lamentiert, dass ausgerechnet die Internationale Tourismus-Börse Berlin (ITB) betroffen sein werde. Laut dem Bundesverband der Fluggesellschaften geht die »Marktöffnung« bei den Bodenverkehrsdiensten in Deutschland sogar nicht weit genug. Damit ist gemeint: Billiglohnheimer von Drittanbietern sollen nach Ansicht der Fluggesellschaften am liebsten noch viel stärker zum Einsatz kommen als bisher.

Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg war 2008 eine der ersten, die die Bodenverkehrsdienste privatisierte. Bereits vorher ging es für die Beschäftigten abwärts, Weihnachts- und Urlaubsgeld wurden gestrichen. Heutzutage verdient ein Mitarbeiter in diesem sicherheitsrelevanten Bereich gerade mal elf Euro in der Stunde. Dafür müssen bei 40 Grad im Sommer schwerste Gepäckstücke im Akkord aus Urlaubsfliegern gewuchtet werden. Diesen Beschäftigten ein faires Angebot zu unterbreiten, das versteht sich eigentlich von selbst.

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