Stochern im Regensburger Sumpf

Das Korruptionssystem in der Donaustadt funktionierte offenbar parteiübergreifend

  • André Jahnke, Regensburg
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Am Dienstag öffnen sich die Tore der Justizvollzugsanstalt. Nach knapp sechs Wochen in Untersuchungshaft darf der Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) das Gefängnis verlassen. Zwei Tage vor dessen 46. Geburtstag hat das Landgericht Regensburg den Haftbefehl gegen den SPD-Politiker unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Das Gericht verhängt aber gegen Wolbergs mehrere Kontaktverbote. Die Justiz traut dem Mann nicht, der ganz tief im Regensburger Korruptionssumpf zu stecken scheint. Das Gericht betont auch: Hält sich Wolbergs nicht an die Auflagen, geht es zurück hinter Gitter. Außerdem bleibt er suspendiert, seine Bezüge sind um 50 Prozent auf 5000 Euro gekürzt.

Nach monatelangen Ermittlungen scheint klar zu sein: Nicht nur die Regensburger Sozialdemokraten stecken tief in dem Sumpf um kostbaren Baugrund, illegale Spenden und Vergünstigungen. »Wir ermitteln gegen sieben Beschuldigte plus X«, sagt Oberstaatsanwalt Theo Zie...


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