Du darfst kein Leben ändern
»Wer einmal aus dem Blechnapf frisst« von Hans Fallada am Thalia Theater Hamburg
Wie ein ausgefuchster Großstadtanwalt steht er da, fasst sich beidhändig entschlossen ans Jackett. Mit erhobenem Kopf und trotzigem Gesichtsausdruck vermittelt er eine klare Botschaft: Ich bin ein Mensch, und als solcher behalte ich meine Würde. Dabei steht der nicht eben groß gewachsene Mann auf einem Latrineneimer und befindet sich als Gefangener im Knast. Fünf Jahre sitzt der gelernte Buchhalter schon ein, weil er Urkunden gefälscht und Geld unterschlagen hat. Nun steht seine Entlassung bevor, nach der er alles anders machen will. »Du musst anständig werden«, ruft er sich zu.
Dass er diesen Ort auf keinen Fall für immer wird verlassen können, das ist keinesfalls ein unzulässiger Spoiler, sondern im Titel des hier gespielten Werkes angelegt: »Wer einmal aus dem Blechnapf frisst« heißt der 1934 erschienene Roman von Hans Fallada, mit dem er auf eine Redewendung anspielt: »Wer einmal aus dem Blechnapf frisst, das Wiederkommen nich...
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