Rechtsstaat oder Repression - das ist die Frage
Nach dem Freispruch von Mubarak ist die ägyptische Gesellschaft uneins über die Bedeutung des Urteils
Noch zu Wochenbeginn gab es in Kairo und anderen ägyptischen Städten immer wieder kleinere Freudendemonstrationen: Man feiert den Freispruch für den ehemaligen Präsidenten Husni Mubarak, die »Rehabilitation«, wie man hier sagt. Vor allem in der Mittelschicht ist der langjährige Machthaber, der Anfang 2011 nach Massendemonstrationen abgesetzt worden war, heute beliebter denn je.
Zu seiner Zeit, sagen seine Unterstützer, sei in Ägypten alles besser gewesen. Es habe Stabilität geherrscht, und vor allem sei es der Wirtschaft gut gegangen. Heute, zwei Umstürze später, befindet sich das Land indes in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Der Tourismus ist kollabiert, die Lebenshaltungskosten sind für viele Ägypter unerschwinglich.
Der derzeitige Staatschef Abdelfattah al-Sisi und seine Unterstützer führen den Freispruch Mubaraks nun als Beleg dafür an, dass der ägyptische Rechtsstaat funktioniert. »Mubarak hat die Möglichkeit, sich rechtliches...
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