Orban festigt die Linien der Verteidigung
Ungarns Premier treibt die Selbstabschottung voran
Entschlossen bläst Ungarns selbsternannter Feldherr zum nächsten Kampf. Das Land werde »belagert«, warnt Premier Viktor Orban. Noch immer planten »Millionen« von Menschen, nach Europa zu drängen. Zumindest habe sich die Nation Zeit verschafft, ihre »Verteidigungslinien zu festigen«: »Wir können es uns nicht erlauben, uns zurückzulehnen.«
Tatsächlich treibt seine nationalpopulistische Regierung seit 2015 die Selbstabschottung des Landes resolut voran. Doch obwohl der zweite Grenzzaun zu Serbien fast fertig ist, immer neue Hundertschaften »Grenzjäger« in pompösen Zeremonien vereidigt werden und die Zahl der Asylgesuche auf ein Minimum geschrumpft ist, hält Orban die Flüchtlingsfrage mit Blick auf seine Umfragewerte gezielt am Köcheln: Die Verschärfung der ohnehin restriktiven Asylpolitik dient vor allem politischen Zielen.
Laut Hilfsorganisationen sollen es 400, laut Regierung 600 Asylbewerber sein, die sich derzeit noch im abgezäunten Don...
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