Nationalität nicht nennen

Andreas Fritsche wünscht sich die Rückkehr zum Standard

  • Lesedauer: 1 Min.

Sonst wird gleich wieder »Lügenpresse« gebrüllt: Darum hat es ausnahmsweise eine Berechtigung, folgende Zahlen aus der brandenburgischen Kriminalstatistik zu nennen: 2016 ist die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 6459 auf 7966 gestiegen. Dazu muss dann aber unbedingt gesagt werden, dass die Polizei insgesamt 30.567 Tatverdächtige ermittelte und dass es Delikte wie etwa Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht gibt, die ein deutscher Staatsbürger überhaupt nicht verüben kann.

Es ist absurd, dass Polizisten und Journalisten heutzutage bei einigen mehr oder weniger aufsehenerregenden Fällen sofort bedrängt werden, doch zu erklären, ob der Täter vielleicht Flüchtling sei oder Muslim. Doch man kann aufklären, soviel man will. Die AfD spricht von einem »Klima der Gewalt« und die Neonaziszene greift negative Meldungen heraus nach dem Motto, sogar die Lügenpresse müsse dies zugeben, und positive Nachrichten zweifelt sie einfach an.

Es nutzt also sowieso nichts. Insofern könnte und sollte man zu der guten journalistischen Sitte zurückkehren, die Nationalität von Tätern nicht zu erwähnen, wenn sie nichts zur Sache tut.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -