Sieben Tage, sieben Nächte
Auf dem Nachhauseweg möchte auch der nd-Redakteur seine Ruhe haben. Er will ungestört hinüberdämmern vom Dienstlichen ins Private. Das ist ein legitimes Anliegen, das er aber selbst sabotiert, wenn er dabei, in der S-Bahn sitzend, im »neuen deutschland« blättert.
Ich betrachtete also diese und jene Seite, als sich ein Bürger gegenüber setzte, ein älterer, drahtiger Mann. Er sah die Zeitung, verdrehte den Oberkörper und legte den Kopf schräg, um etwas entziffern zu können. Ich wollte ihm schon den Feuilletonteil anbieten, da richtete er das Wort an mich: »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
Der Mann war mit einer erstaunlich hellen Stimme begabt, die er nicht sonderlich anstrengen musste, um weithin verständlich zu sein. Eine Frau auf der anderen Seite des Wagengangs schaute aus den Augenwinkeln herüber. Ich nickte und raschelte geschäftig mi...
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