Die Staatstodfeinde für Nachgeborene
Anne Ameri-Siemens bietet »jungen Lesern« einen gelungenen Einstieg in die Geschichte des linken Terrorismus in der BRD
Es ist das meiste gesagt zum »Deutschen Herbst« 1977 - aber noch nicht zu allen: Dieses Motto lässt sich dem soeben erschienenen Buch »Ein Tag im Herbst« von Anne Ameri-Siemens voranstellen. Es will die Vorgänge um die Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback, die Entführung und Ermordung des damaligen Arbeitgeberchefs Hanns-Martin Schleyer durch ein »Kommando« der RAF, die todbringende Entführung des Lufthansa-Jets »Landshut« und seine Erstürmung in Mogadischu sowie die subsequente »Todesnacht« von Stammheim für - wie es beim Verlag heißt - »junge Leser« erzählen.
Das ist in der Tat vonnöten. Denn der »Deutsche Herbst« hat sich zwar, wie schon der Werbetext zum Buch formuliert, »in das kollektive Gedächtnis gebrannt«. Doch gilt das nur für eine bestimmte Alters- und geografische Kohorte: Schon die Generation der Autorin - westdeutsch, 1974 geboren - hat keine konkreten Erinnerungen mehr an 1977, kann aber immerhin noch die ...
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