Langsamer Ausstieg

Japans Atomindustrie liegt am Boden, ob sie noch mal aufstehen kann, ist ungewiss

Seit Jahren strecken jeden Freitag Demonstranten vorm Büro des Premierministers Shinzo Abe Schilder in die Luft: »Lebe wohl, Kernkraft!«, »Gegen das Atom!«, »Abe raus!« Dass in Japan dennoch weiterhin auf diese Weise Strom generiert wird, könnte als die ultimative Niederlage des Volkes gelten, schließlich stellt sich seit der Atomkatastrophe von Fukushima mehr als die Hälfte der Bevölkerung gegen die Kernkraft. Und dennoch wirkt auch der vermeintliche Sieger - die japanische Atomindustrie - ziemlich niedergeschlagen: Da ist ein mit Steuermitteln am Leben gehaltener Stromversorger, ein aufs Abstellgleis manövrierter Forschungsreaktor, und ein Reaktorbauer, der öffentlich über einen Rückzug nachdenkt. Es könnte rosiger aussehen für Japans doch so mächtige Atombranche.

Sechs Jahre sind vergangen, seit am 11. März 2011 vor Japans Nordostküste zuerst die Erde mit der Stärke von 9,0 auf der Richterskala bebte und dann bis zu gut 20 Mete...


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