Unten links
Wenn Sie, verehrte Leserinnen und Leser, mal jemanden ordentlich brüskieren wollen, dann basteln Sie einfach einen Galgen und hängen das Namensschild des Betreffenden dran. Keine Angst, solange Sie das in Dresden tun, wird Ihnen nichts passieren. Denn die dortige Staatsanwaltschaft hat für sowas ein inniges Verständnis. Jemanden an den Galgen zu wünschen ist nämlich Meinungsfreiheit; eine solche Aktion ist interpretationsfähig und damit mehrdeutig. Das entschieden die Dresdner Strafverfolger jetzt jedenfalls im Rahmen »der gebotenen objektiven Betrachtung« im Fall eines Pegida-Fans. Der Mann hatte im Herbst 2015 zwei Galgen herumgetragen, die für Angela Merkel und Sigmar Gabriel bestimmt waren. Na gut, nicht schön, aber eine Störung des öffentlichen Friedens? Nein, sagen die Dresdner Juristen in ihrer weithin bekannten zurückhaltenden, toleranten Art, denn vielleicht war ja alles nur ein großer Spaß. Ein Mordsspaß sogar. wh
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.