Unnötig geschäumt

Der deutsche Biermarkt hat ein EU-Urteil zur Marktöffnung gut verkraftet

  • Elke Richter, München
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Was haben die deutschen Brauer und Bierliebhaber damals geschäumt gegen das EU-Urteil zum Reinheitsgebot: Dank der Brüsseler Bürokraten werde Deutschland künftig von ausländischen Chemie-Bieren überschwemmt! Die Aufregung legte sich nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom März 1987 allerdings rasch. Selbst heute, 30 Jahre später, spielen Biere mit künstlichen Aromen, Farbstoffen oder Stabilisatoren eine verschwindend geringe Rolle auf dem hiesigen Markt.

Doch von vorne: Seit über 500 Jahren gilt hierzulande das Reinheitsgebot. Die im Jahr 1516 durch den bayerischen Herzog Wilhelm IV. erlassene Herstellungsvorschrift setzte sich peu à peu auch in anderen Regionen durch, bis sie 1906 vom Deutschen Reich allgemeinverbindlich übernommen wurde. Danach darf Bier nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser gebraut werden.

Und dann das: Die EG-Kommission - die Umbenennung in EU folgte erst 1992 - stört sich daran, dass Deu...


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