Wohin mit den Eroberern?
Alexander Nerlich lässt am Hans-Otto-Theater in Potsdam »Das goldene Vlies« von Franz Grillparzer spielen
Fährt man mit der S-Bahn von Berlin nach Potsdam, spürt man spätestens ab der Station Griebnitzsee eine grundlegende Veränderung. All die großstädtischen Aggressionen, die eigenen angesammelten Schäden bleiben zurück. War man an der Warschauer Straße noch von einem Bierflaschen vor sich hertragendem Partypublikum umstellt, das sich offenbar nur dicht gedrängt in Gruppen bewegt, weil man da mehr Lärm erzeugen kann, schwindet hier der Druck. Was tritt an seine Stelle? Eigentlich nichts.
Welche Selbstzufriedenheit der frisch restaurierten Residenzstadt Potsdam, worin allerdings niemand mehr residiert! Wofür dann die Umwandlung der Fassaden von DDR-Beton-Tristesse zu historisierend-ornamental? Man leistet sich was, so das Barberini-Museum neben dem frisch im Stile des 18. Jahrhunderts erbauten Stadtschloss. Vor knapp zwanzig Jahren war hier eine historische Wunde. An dieser Stelle unweit des Bahnhofs stand auch die sogenannte Blechbüchse, ...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.