Große Show und kleiner Trick
Im Radsportklassiker Mailand-Sanremo schlägt Michal Kwiatkowski den großen Favoriten Peter Sagan
Peter Sagan wollte es nicht glauben. Immer wieder schaute er sich im Journalistenbereich im Ziel die Fernsehwiederholung des Sprints an. Er war der große Favorit. Er hatte die entscheidende Attacke gesetzt. Er war sichtlich der stärkste Fahrer im Peloton. Im Sprint aus einer Dreiergruppe hatte ihn aber der Pole Michal Kwiatkowski besiegt.
Schweigend blickte Sagan auf die TV-Bilder. Was sie ihm sagten, verriet er nicht. »Ich gab alles, um Mailand-Sanremo zu gewinnen. Ich wäre auf der Zielgeraden sogar fast gestürzt. Ich glaube, mit meiner Attacke am Poggio habe ich ein gutes Spektakel geliefert, und das ist wichtig für die Zuschauer«, meinte er später.
Ein Spektakel bot er tatsächlich. Am Poggio, dem letzten Hügel vor dem Ziel, trat er mit Urgewalt an. Jeder wusste, dass genau dort die Attacke kommen musste. Unzählige Fahrer hatten es in den letzten Jahren genau dort probiert - und waren gescheitert. Sagan aber, der seit seinem zweiten W...
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