Realität, Fiktion, Fälschung

Octave Mirbeau zwischen Groschenheft und großer Tragödie

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Wenn man gar nicht mehr durchblickt im Gestrüpp von Wahrheit und Fiktion, hilft in der Regel nur einer: Wolfgang Hildesheimer. Hat man einige Seiten in seinem »Marbot« oder dem »Paradies falscher Vögel« gelesen, weiß man wieder, dass es gar nicht anders sein kann. Erstaunlich ist nicht die Täuschung, sondern, dass wir sie so selten bemerken, wir Ahnungslosen am Gängelband digitaler Medien, die einem ziemlich alles suggerieren, weil die Raum-Zeit-Koordinaten außer Kraft gesetzt sind. »Gefakte« Mails, so haben wir inzwischen gelernt, lauern überall auf den allzu Naiven. Aber haben wir darüber verlernt, dass die Erfindung ein konstitutiver Bestandteil jeder Literatur ist? Ist die Lüge ein legitimer Bestandteil der Literatur?

Octave Mirbeau: Diese verdammte Hand. Roman. A. d. Franz. v. Eva Scharenberg.
Nachw. Pierre Michel. Weidle Verlag. 176 S., br., 20 €.

Bevor wir zu Octave Mirbeau kommen, dessen literarische Neuentdeckun...



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