Solange ich schreibe, lebe ich

Urs Faes legt die bewegende Chronik einer Krankheit vor

Es ist ein Anschreiben gegen den Tod: »Jedes Wort war eines gegen das, was fort war, gegen die Lücke, das Nicht-mehr-da«. Als der Ich-Erzähler in Urs Faes’ neuem Werk »Halt auf Verlangen. Ein Fahrtenbuch« von seiner Krebserkrankung erfährt, fällt er buchstäblich in eine Sprachlosigkeit. Um nicht zu verdämmern, ja, die alltäglichen Bewährungsproben zu bestehen, gilt es alles festzuhalten - in lakonischen Sätzen, die die zunehmende Kurzatmigkeit eines in Gefährdung befindlichen Lebens beschreiben. Darunter die zahlreichen Beobachtungen auf den Tram-Fahrten durch Zürich genauso wie Erinnerungen an eine Jugend, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr mit den Beobachtungen in der Gegenwart vermischen. So verschmilzt die erste Liebe des Erzählers hin und wieder mit der medizinischen Angestellten Ana. Und auch die Geschichte vom Verstummen des eigenen Vaters nach einem Unfall schreibt sich ganz in das Hier und Heute des Patienten ein.

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