»Eine Art Cloud?«
Anne Weber über »Kirio«, den Wundertäter
Ein moderner Schelmenroman voller Sprachphantasie und Komik, so lobt die Jury. Es stimmt und klingt doch, als hätte man sich um etwas Wesentliches herumlaviert. Was ich in gewisser Weise auch tun werde. Denn es gibt Bücher, die verlieren ihren Zauber, wenn man sie öffentlich auseinanderpflückt. »Aber ich habe die Hoffnung, einem Detektiv in die Hände gefallen zu sein«, heißt es auf der ersten Seite. »Und am Ende werden wir alle wissen, mit wem oder was wir es zu tun haben.« So wie der Verlag es im Vagen ließ, will auch ich dem Leser nicht die Freude am Entdecken nehmen. Wer spricht da? Nur so viel: Es ist keine materielle Person. »Bin ich ein Lachs?«, wird auf Seite 29 gefragt. »Eine Art Cloud?«, heißt es auf Seite 201.
Lassen wir es damit bewenden. Aber gesagt sein muss doch, dass die Identität dieses Ich-Erzählers wesentlich für die Autorin war. Der Witz ist dabei: Er kennt sich selber nicht genau, braucht also ein Gegenüber, um zu sa...
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