Kürzungen scheibchenweise
Beim Schiffbauer Blohm+Voss steht jeder dritte Job auf der Kippe - die IG Metall hofft auf eine einigermaßen sozialverträgliche Lösung
In Odo’s Kaffeeklappe geht der Tag langsam zu Ende. Die Wirtin schaut noch einmal nach dem tiefgekühlten Brötchenvorrat für die Hafenarbeiter, die sich hier von 3 bis 16 Uhr mit Suppe, Stullen und Blaubeermuffins (Donnerstag ist Pferdewurst-Tag!) versorgen können. »Wer hier arbeitet, muss das lieben«, erklärt sie, »und ich liebe es.«
Ihr schmales Büdchen ist der letzte kulinarische Treffpunkt auf der einstigen Insel Steinwerder, die zum Hafenstadtteil geworden ist. Bald könnten allerdings weniger Gäste kommen. Die Geschäftsführung von Blohm+Voss (B+V) hat angekündigt, 300 der rund 1000 Beschäftigten zu entlassen.
Die vor 140 Jahren gegründete Großwerft erlebt turbulente Zeiten, seit der Mehrheitseigner ThyssenKrupp beschloss, das Unternehmen abzustoßen. 2010/11 scheiterte der anvisierte Verkauf nach Abu Dhabi, 2012 griff dann Star Capital Partners für rund 150 Millionen Euro zu. Der britische Private-Equity-Fonds bearbeitete ...
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