Tote und Verletzte bei Anschlägen mitten in London

Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund aus

  • Lesedauer: 2 Min.

London. Bei zwei mutmaßlichen Terroranschlägen in London sind nach Medienberichten mindestens eine Frau getötet und mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA am Mittwoch unter Berufung auf medizinisches Personal im Londoner Krankenhaus St Thomas’. »Wir behandeln dies als einen terroristischen Vorfall«, teilte Scotland Yard auf Twitter mit. Das britische Unterhaus unterbrach seine Sitzung. Premierministerin Theresa May wurde vom Parlament in den Regierungssitz in der Downing Street 10 gebracht. Sie verfolge dort die Lage, sagte eine Regierungssprecherin.

Der britische Nachrichtensender BBC berichtete von mindestens zwei Vorfällen am Mittwochnachmittag im Zentrum. Demnach soll ein Mann auf dem Parlamentsgelände einen Polizisten mit einem Messer attackiert haben. Der mutmaßliche Angreifer sei niedergeschossen worden. Ob er getötet oder verletzt wurde, war zunächst unklar. Später meldete BBC, er sei erschossen worden. Kurz zuvor soll ein Auto auf einer Themsebrücke in mehrere Fußgänger gerast sein. Ob beide Vorfälle miteinander in Verbindung stehen, war zunächst unklar.

Auf Luftaufnahmen war zu sehen, wie mehrere Verletzte auf der Westminster-Brücke vor dem britischen Parlament am Boden lagen und behandelt wurden. Ein Autowrack war auf dem Fußgängerweg vor dem Zaun des Parlamentsgeländes zu sehen. Weite Teile des Regierungsviertels waren abgesperrt. Zeugen gaben an, mindestens vier Schüsse gehört zu haben. Zwei Menschen lagen ersten Medienberichten zufolge direkt vor der Westminster Hall, einem Teil des Parlaments, auf dem Boden. Die Polizei rief Zeugen auf, Filmaufnahmen und Fotos einzusenden und bat Augenzeugen um Zurückhaltung. Sie sollten keine Bilder und Videos von Verletzten verbreiten.

Königin Elizabeth II. hielt sich während der Angriffe am Londoner Parlament im Buckingham-Palast auf. Ein Palastsprecher äußerte sich nicht zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen und verwies auf die Polizei. Die Nachrichtenagentur PA berichtete, dass die Tore geschlossen seien und bewaffnete Polizisten die Zugänge bewachten.

Wegen des Anschlags unterbrach das schottische Parlament die Debatte über ein neues Unabhängigkeitsreferendum. dpa/nd

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