Tagelöhnertum ist zurück: 1,5 Millionen arbeiten auf Abruf

»Correctiv«-Recherche: Extrem prekäre Arbeitsform bei Modekette H&M zur Norm geworden / Volle Flexibilität bei geringer sozialer Absicherung

Für Unternehmen ist es das praktischste Arbeitsverhältnis: Mit der »Arbeit auf Abruf« sind Angestellte immer dann zur Stelle, wenn die Arbeit gerade anliegt. Ist weniger zu tun, müssen sie nicht bezahlt werden. Dieses Modell der vollen Flexibilität für Unternehmen bei minimaler Verantwortung für die soziale Absicherung der Beschäftigten fand mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz unter Rot-Grün 2001 Einzug in den Arbeitsmarkt. Im Gegensatz zur Leiharbeit wurde es jedoch wenig thematisiert. Das ZDF arbeitete nun in Zusammenarbeit mit dem investigativen Rechercheportal »correctiv.org« heraus, dass derzeit rund 1,5 Millionen Beschäftigte in diesem extrem prekären Verhältnis arbeiten – unter anderem bei der Modekette »H&M« sowie bei der »Lufthansa Service Gesellschaft« oder der »Deutschen Post AG«.

»Arbeitgeber und Arbeitnehmer können vereinbaren, dass der Arbeitnehmer seine Arbeitsleistung entsprechend dem Arbeitsanfall zu erbri...


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